Hey du,
in der Oase haben wir uns im Januar mit dem Thema Grenzen befasst, dabei ging es auch darum zu lernen, Nein zu sagen. Das sagt sich oft so leicht: “Sag doch einfach Nein!” Doch viele Menschen können ihr Nein gar nicht spüren. Warum unser Nein verschwindet und wie wir es wieder zum Vorschein kommen lassen, das teile ich in diesem Podcast mit euch.
Das verschwundene Nein
Manchmal können wir unser Nein nicht spüren. Wir bemerken es erst, wenn die Grenze schon weit überschritten ist. Wenn wir schon stinksauer sind. Wenn es schon zu spät ist. Wir haben uns schon auf etwas eingelassen. Wir haben schon ja gesagt. Und dann merken wir erst, dass etwas nicht stimmt.
Wenn das Nein in der Kindheit sich nicht entwickeln kann – entweder durch Eltern, die alles durchgehen lassen oder durch Eltern, die zu streng sind, dann verschwindet unser Nein. Manchmal verwandeln wir uns in ein scheues Reh, (Fawn-Dynamik) und versuchen es allen anderen Recht zu machen. Doch in der Tiefe, hinter der Maske aus Freundlichkeit, da brodelt es oft gewaltig.
Das erstarrte und nicht ausgedrückte Nein ist meistens mit heftigen Gefühlen verbunden. Je nachdem welche Grenzüberschreitungen du erlebt hast, kann eine Menge Wut, eine Menge Angst und eine Menge Abwehrreaktionen an deinem Nein dranhängen.
Kleine Neins üben
Stell es dir vor wie mit dem Laufenlernen, wir beginnen nicht mit einem Marathon, sondern mit kleinen Schritten. Gib dir Erlaubnis zu probieren, Nein zu sagen. Achte auf die Gefühle, die auftauchen und gib dir danach Raum für alle Reaktionen, die kommen.
Vor allem, wenn du immer Ja gesagt hast, kann es zu negativen Reaktionen bei anderen kommen, wenn du übst, dich abzugrenzen und auch mal Nein zu sagen. Nun heißt es, ruhig und klar zu bleiben, standhaft zu bleiben und zu dir stehen. Es lohnt sich. Denk daran: “Echte Freunde bleiben und wachsen mit dir. Missbraucher verschwinden, wenn klare Grenzen gesetzt werden.”
Im Podcast teile ich mit dir, wie wir unser Nein befreien – ohne uns selbst und andere damit zu verletzen.